Monday, March 23, 2009

Pete Doherty: zur Abwechselung mal Musik

Zugegeben, eine Zeitlang ist er auch mir auf die Nerven gegangen: Konzertabsagen, Drogenrückfälle, Knast, Kate Moss, diese ganzen halb-erfundenen Boulevard-Geschichten. Trotzdem habe ich ich gefreut, als ich jetzt Gelegenheit hatte, die neue Solo-LP “Grace/Wastelands” von Pete Doherty (ich weiß, er schreibt sich jetzt mir ‘r’ am Ende. Aber genau diese Schrullen sind es ja, die mich so nerven!) zu hören. Und tatsächlich hat die Platte Spaß gemacht, wahrscheinlich auch deshalb, weil Blur-Produzent Stephen Street und Blur-Gitarrist Graham Coxon mitgewirkt und dem Werk ihren deutlichen Stempel aufgedrückt haben. Das Songwriting wechselt in traditioneller Doherty-Manier zwischen eingängig und verschroben, wobei die Grundstimmung deutlich entspannter und akustischer ist, als bei früheren, eher scheppernden Veröffentlichungen des kauzigen Genies. Alle Songs des neuen Albums gibts im Netz in einem Flash-Stream zu Hören.

Monday, March 16, 2009

Two World Wars, One World Cup

Ihr denkt immer noch, das 1:5 von München im Jahr 2001 sei die höchste, gemeinste und historischste Niederlage der deutschen Mannschaft gegen die Engländer gewesen? Dann lest diesen amüsanten Artikel aus der Welt. Es geht immer noch schlimmer ;-)

Friday, March 13, 2009

Gelungenes Themenheft vom Rolling Stone

sounds.jpg Das ist doch mal schön: eine Zeitschrift voller Brit-Musik. Und eine wohlgeratene dazu! Fangen wir bei dem von mir ohnehin hoch geschätzten Frank Goosen an, der über seine Liebe zu den Beatles schreibt. Nehmen wir die witzige Idee, die “50 britischsten Songs der Musikgeschichte” aufzulisten. Erwähnen wir den Artikel über “England in den 80ern”, der von Thatcher und dem Miners’ Strike erzählt (Brit-Blog berichtete). Außerdem schreibt Thees Uhlmann über Oasis, gefeatured werden Scouting For Girls, Paul Weller, Jarvis Cocker und viele andere Brit-Künstler. Das alles ist mit schönen Fotos versehen und überwiegend unterhaltsam geschrieben. (Ich könnte jetzt überkritisch sein und maulen über die ein oder andere sachliche Unsauberheit und thematische Fehl-Gewichtungen, aber warum eigentlich.) Das Sahnehäubchen ist die die beiliegende CD, auf denen die Futureheads, Maximo Park, Bloc Party, The Rakes und andere sehr gute Bands vertreten sind. Mit Ausnahme eines unveröffentlichten Stücks von Art Brut bietet die CD zwar nichts Neues, aber doch einen guten Überblick über aktuellen Britrock. Und dann ist das Ganze mit 7,50 wirklich nicht zu teuer. Kauftipp!

Neu und heiß: The Crookes

Es gibt eine Regel: Wenn Steve Lamacq (früher NME, jetzt BBC) etwas gut findet, ist es auch gut. Seine neuste Entdeckung hat mich auch wieder auf Anhieb überzeugt: The Crookes sind eine junge Band aus Sheffield und es ist nicht gewagt, zu vermuten, dass sie Fans von Pete Doherty sind. Zumindest lässt das Songwriting darauf schließen. Soundmäßig scheppert es bei den Crookes dagegen nicht so sehr, dafür kommen Akustikgitarren zum Einsatz, die dem Ganzen etwas verspielt-folkiges verleihen. Noch steht “unsigned” in der Rubrik “Plattenlabel” auf der myspace-Seite der Band, aber das wird sich sicherlich bald ändern.

Thursday, March 12, 2009

FACing good

Dass die Musikindustrie im Internet-Zeitalter tendenziell an Bedeutung verliert, ist inzwischen eine Binsenweisheit. Dass die Künstler von dieser Entwicklung profitieren (was sie sollten), ist dagegen noch längst nicht gesagt. In England haben sich gestern180 Musiker, darunter sehr prominente Namen wie Robbie Williams, Annie Lennox, Billy Bragg, dazu Mitglieder von Bands wie Radiohead und Blur zusammengeschlossen, um genau das zu gewährleisten. Anders als die Musikkonzerne wollen sie dabei nicht gegen die User vorgehen, selbst wenn sie illegal Musik herunterladen. Ihnen geht es vor allem darum, an Online-Erlösen fair beteiligt zu werden. Das Statement der FAC steht im Wortlaut im Guardian.