Monday, May 31, 2010

Britpop: Louise Wener war dabei

Eins meiner Allzeit-Lieblings-Pop-Bücher ist Louise Weners “Gute Nacht, Steve McQueen” von 2002. Ein schöner kleiner Roman über eine schöne kleine Indieband, geschrieben von der ehemaligen Sängerin der schönen, kleinen Britpop-Band Sleeper. Dass ich damals überhaupt auf das Buch gestoßen bin, ist reiner Zufall. Entdeckt habe ich es auf einem Supermarkt-Wühltisch, wo es mir trotz unsäglicher Frauenbuch-Covergestaltung a la Ildiko von Kürthy und Ramschpreis von 2,99 Euro gleich aufgefallen ist. Dass die dort beschriebene, sehr lustige Geschichte einer aufstrebenden Nachwuchs-Band stark autobiographisch geprägt ist, liegt angesichts der Vorgeschichte der Autorin nahe. Nun hat Wener aber ein neues, echt-autobiographisches Buch geschrieben, ohne Schlüsselfiguren, dafür mit echten Namen, echten Figuren, echten Bands: “Different for Girls: My True-Life Adventures in Pop”, heißt es. Da das Buch noch gar nicht erschienen ist, kenne ich nur den kleinen Ausschnitt, der in der “Times” vorab gedruckt worden ist. Aber der macht Appetit auch auf den Rest des Buchs. Die Buhmänner in diesem kurzen Abschnitt sind übrigens meine Lieblinge von Blur, die dort als Groupie-vertilgende, ewig versoffene, arrogante Arschlöcher beschrieben werden, die völlig unverhältnismäßig ausflippen, als Wener und ihre Band-Kollegen, als Vorgruppe von Blur gebucht, heimlich Käse vom Catering-Teller der Hauptband mopsen.