Monday, October 14, 2013

Neu und heiß: King Krule

Jung, blass und rothaarig: Das ist der erste Eindruck, den man vom gerade schwer gehypten Nachwuchs-Sänger King Krule bekommt. Doch die Stimme des “Punk-Poeten” (taz) klingt an manchen Stellen wie Joe Strummer in seinen besten Tagen. King Krules Album “6 Feet Beneath The Moon” finde ich zwar nicht durchweg gelungen, aber einige Songs (darunter “Easy Easy”) gehören für mich zum Besten, was zurzeit aus England kommt.
Hier ist das Video:

King Krule - "Easy Easy" from Foundation Content on Vimeo.

Monday, September 16, 2013

Tolles Album von Colour Me Wednesday: “I Thought It Was Morninng”

Was für eine wundervolle Band! Colour Me Wednesday ist 100 % Indie, 100 % Do-It-Yourself, 100 % sympathisch. Tolle Musik, tolle Songs, tolle alles! Das Album “I Thought It Was Morning” unbedingt bei Soundcloud runterladen!
Und währenddessen schon mal das Video zu “Shut” anschauen:

Friday, June 7, 2013

Zu unrecht verrissen: Pigeon Detectives

Komisch: Überall lese ich nur, wie schlecht das neue Album der Pigeon Detectives sein soll. Langweilig, unispiriert, nix Neues. Nun habe ich mir “We Met At Sea” dann aber doch mal angehört - und bin positiv überrascht. Ich finde das Album sogar richtig gelungen. Nicht sehr originell, in der Tat. Eher so im typischen Stil der Band solide dahingeschrammelt. Aber genau das will ich doch hören! Seltsam, dass so etwas bei anderen Bands als “typischer Stil” gelobt wird, bei den Pigeon Detectives aber nicht.

Thursday, April 18, 2013

Ding Dong!

Nun ist sie also gestorben, die große alte Dame all dessen, was hassenswert ist. Und mit ihr geht auch eine Epoche der Popmusik zu Ende. Ohne Thatcher wäre die Geschichte der britischen Musik anders verlaufen, so viel ist klar. Und damit meine ich nicht, dass einige schöne Anti-Thatcher-Songs ungeschrieben geblieben wären. Ich meine, dass eine ganze Musikergeneration nicht derart politisiert worden wäre. Dass selbst Kaschmir- und Weiße-Socken-Bands wie die Blow Monkeys oder The Style Council Protestlieder sangen und linke Ideen ganz tief im Popdiskurs einpzupflanzen halfen. Thatcher, das war Klassenkampf pur, und den hat die andere Seite auf eine kreative und einzigartige Weise angenommen. So gesehen möchte man der „Witch“ vielleicht fast die eine oder andere Träne nachweinen. Denn heutige Konservative vom Schlage eines David Cameron oder Boris Johnson sind ja nicht weniger gefährlich. Sie haben es bloß gelernt, sich mit popkultureller Camouflage zu tarnen. Aber natürlich sind die Opfer britischer Angriffe im Irak und in Afghanistan nicht weniger schlimm als die auf den Falklands. Und die Armen, die unter dem aktuellen Finanzkapitalismus leiden, sind genau so Opfer des Kapitalismus wie die Bergarbeiter der 80er. Nur, dass kaum noch jemand dagegen ansingt. ><

Thursday, March 28, 2013

Alt und heiß: Billy Bragg

Lange nichts mehr gehört von Billy Bragg. Gleich fünf Jahre Zeit hat er sich gelassen seit dem letzten Album - wäre er eine Band, hätte es da sicher schon Auflösungsgerüchte gegeben. Doch jetzt ist “Tooth and Nail” da, und ich gebe zu, dass ich, als ich die Rezensionen las, etwas skeptisch war: Sollte der ansonsten immer so schön politisch engagierte Bragg nun tatsächlich eine neue Innerlichkeit predigen, wie es mancherorts hieß? Liebe statt Politik? Beziehungsdrama statt Klassenkampf? Ganz so ist es dann zum Glück doch nicht. Erstens war Bragg ja schon immer Autor von Liebesliedern, so neu ist das nun also gar nicht. Und zweitens bringt er ja noch immer regelmäßig seine Meinung zum Ausdruck, und das auf eine meist angenehme, kluge und pointierte Art - während viele andere längst von der (roten) Fahne gegangen sind. Dafür gebührt ihm noch immer größter Respekt. Was die Musik angeht, hat sich Bragg auf “Tooth and Nail” für einen eher folkigen Sound entschieden, und die Indie- und Punk-Anteile noch weiter zurückgefahren. Andererseits hat der alte Herr das Songwriting nicht verlernt, und so ist “Tooth and Nail” ein schönes, ruhiges Album geworden.