Monday, February 2, 2009
Endlich, endlich, endlich: The Rifles
Nanu? Den Titel kennen wir doch? Genau, auch die vierte Blur-LP hieß “The Great Escape”. Aber mit dem verspielt-experimentellen Sound der 90er-Jahre-Britpopper haben The Rifles wenig zu tun. Auf ihrem lange erwarteten zweiten Album regiert der schnörkellose Retro-Rock, und Frontman Joel Stoker und Guitarrist Lucas Crowther (der sympathische Zausel mit dem Hut) setzen auf das, was sie am besten können: gute Songs. Und warum soll man gute Melodien durch Elektronik, Tempowechsel, Geräusch- oder sonstige Effekte verwässern? Schon der Opener “Science in Violence” zeigt, dass The Rifles im UK-Gitarrren-Underground zurzeit das Maß aller Dinge sind und dass die neue Platte wirklich gar keinen Vergleich zu scheuen braucht, abgesehen vielleicht vom eigenen Debüt-Album “No Love Lost”, das 2006 zurecht als musikalischer Meilenstein gefeiert wurde. Im Netz zu Hören gibt es die neue Platte leider nur sehr bruchstückhaft: Bei myspace.com hat die Band lediglich fünf Songs als anderthalbminütige Clips veröffentlicht. Also: gleich kaufen!
The Cure: Ehre, wem Ehre gebührt
Ohne The Cure wäre mein Leben vermutlich anders verlaufen, zumindest große Teile davon. Als Teenager war Robert Smith mein Held, ihm verdanke ich den Soundtrack zum Großwerden und die Erkenntnis, dass Schönheit ohne Melancholie, Zweifel, Gebrochenheit und Todessehnsucht gar nicht möglich ist. Als ich dann “aus dem Alter raus” war, war mir meine Cure-Zeit eher peinlich, und es hat lange gedauert, bis ich zuerst die frühen Punk-Sachen und dann auch die späteren Pop-Hits wieder entdeckt habe. Neulich, beim Joggen, habe ich mir sogar “17 Seconds” und “Pornography” wieder anhören und ganz kurz spüren können, worin der Zauber dieser Musik bestand. Dass mir das nicht allein so geht, zeigt die Verleihung des diesjährigen NME Godlike Genius Awards, der völlig zu Recht an diese großartige Band geht. Außerdem erscheint in diesen Tagen ein gelungener Tribute-Sampler. Ach ja, The Cure selbst gibt es ja auch noch (wer hätte das gedacht damals!), doch deren neue Platte “4:13” habe ich nach zweimaligem Hören wieder von meinem MP3-Player geworfen.
Friday, January 30, 2009
Neues Album: The View
Schön kracht und scheppert es auf der neuen Platte von The View, “Which Bitch?”. Schon das erste Album “Hats Off To The Buskers” war fantastisch, mit den (Indie-)Hits “Superstar Tradesman”, “Wasted Little DJs” und meinem persönlichen Favoriten, dem durchgedreht-besoffenen “Skag Trendy”. Und weil Sänger Kyle Falconer zwar ein Bisschen irre, ansonsten aber ein Ausnahmetalent ist, wundert es mich nicht, dass auch Album Nr. 2 hervorragend gelungen ist. Es erscheint zwar offiziell erst am kommenden Montag, aber anhören kann man es sich jetzt schon in voller Länge bei Last.fm.
Musik für den Winter: Belle Humble
Am liebsten mag ich ja, wenn Musik scheppert und kracht, und es muss viel passieren, bis ich auch mal ruhige Musik genießen kann. Dann gefallen mir Sachen wie die von Belle Humble, eine gerade erst nach London umgesiedelte Brit-Kanadierin. Obwohl erst 26 Jahre alt , macht sie einen schwer zu klassifizierenden, sehr erwachsenen Sound. Aber nach den Erfolgen der singenden Solokünstlerinnen mit Retro-Touch (Duffy, Adele, Kate Nash, Candie Payne, Feist etc.), könnte das glatt was werden. Jetzt gebt der Frau erst mal einen Plattenvertrag!
Hier ist ein Video von ihrem ersten Fernsehauftritt beim Talentwettbewerb “Orange Unsigned Act” (den sie allerdings nicht gewinnen konnte):
Tuesday, January 27, 2009
Noch n Guinness
Ich wollte an dieser Stelle schon länger mal was über Eugene McGuinness schreiben, aber eigentlich (wie bei Bricolage) erst warten, bis seine Debüt-LP erscheint. Nun hat er aber gerade angekündigt, dass das noch bis Oktober dauern wird, und das ist mir defintiv zu lang. Also: McGuiness ist toll und wird berühmt! Er sieht zwar aus, als wäre er Mitglied einer Arctic-Monkeys-Coverband, spielt aber eher ruhige, melancholische Songs. Er ist übrigens nicht Schotte, wie der Name nahelegt, sondern ursprünglich aus London. Nach der Schule ist er dann aber zum Studieren nach Liverpool gegangen, und zwar nicht an die Uni, sondern an das berühmte Liverpool Institute For Performing Arts. Genau: die Akademie, die einst Paul McCartney gründete, und aus der unter anderem Sandi Thom und die Wombats hervorgegangen sind. So, jetzt aber genug Names gedroppt, seht einfach selbst: